Danke

Der Fünferlprinz dankt

Hannahbuchholz

dafür, dass sie ihn erweckt hat, mit ihren neuen schönen Gedichten und Fotos,

ihn in seinem Kokon berührt,

in dem der Fünferlprinz gerade eine Metamorphose erfährt und er hat das empfehlenswerte

Blogpausetagebuch

gelesen.

Und der Fünferlprinz wollte ein Gedicht daraus veröffentlichen und hat es, mit Erlaubnis, abgetippt.

Und fand, das das ganze ein Gedicht ist, ein Gedicht und viele schöne Strophen.

Und veröffentliche dies daraus:

Siehst du die Worte

Ich will:

berühren

dich in deinem Innersten

ganz sanft – berühren.

Sanft oder stürmisch?

Das spielt jetzt keine Rolle!

Mal so und dann so!

Siehst du die Worte –

sie machen, was sie wollen –

erst sanft – dann:stürmisch

Das „Blogpausetagebuch“ könnt ihr unter diesem Link bestellen

Oder ihr guckt selber bei

„Hannahbuchholz“

nach.

Und viele von Euch kennen sie ja.

Der Fünferlprinz braucht noch ein bischen, seine Metamorphose bringt ihn auch in Konflikt mit seinem Schöpfer, denn der Fünferlprinz will ja nicht nur Prinz bleiben.

Und er will seinen eigenen Weg gehen, nicht so fremdbestimmt, in Szenen geworfen, in denen er die Stimme seines Herrn und Autors erfüllen soll.

Soooo!

Auf bald

FREUDE

Der Fünferlprinz will sich freuen.  Mit Euch.  Einfach nur freuen. Und sich mit Euch darauf freuen, auf die Zeit, in der wir wieder miteinander unbeschwert singen und tanzen werden.

Der Friedrich hat den Text geschrieben und der Wolfgang den Sound erschaffen und er gefällt der Europa so gut, daß Sie ihn immer singt.

Aber nur für die ersten Strophen und einige werden das ganze Gedicht vielleicht nicht kennen.   Der Fünferlprinz freut sich, daß Ihr es lest.

Es ist ewig.

 

  Friedrich Schiller

. 1.Fassung 1785

  An die Freude

  Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was der Mode Schwert geteilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

  Chor
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen.

  Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein;
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja – wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wers nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund!

  Chor
Was den großen Ring bewohnet,
Huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet sie,
Wo der Unbekannte thronet.

 Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod.
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott.

  Chor
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternenzelt,
Über Sternen muß er wohnen.

 Freude heißt die starke Feder
In der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt.

  Chor
Froh, wie seine Sonnen fliegen,
Durch des Himmels prächtgen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig wie ein Held zum Siegen.

  Aus der Wahrheit Feuerspiegel
Lächelt sie den Forscher an.
Zu der Tugend steilem Hügel
Leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge
Sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riß gesprengter Särge
Sie im Chor der Engel stehn.

  Chor
Duldet mutig, Millionen!
Duldet für die beßre Welt!
Droben überm Sternenzelt
Wird ein großer Gott belohnen.

  Göttern kann man nicht vergelten,
Schön ists, ihnen gleich zu sein.
Gram und Armut soll sich melden,
Mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen,
Unserm Todfeind sei verziehn,
Keine Träne soll ihn pressen,
Keine Reue nage ihn.

  Chor
Unser Schuldbuch sei vernichtet!
Ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
Richtet Gott, wie wir gerichtet.

  Freude sprudelt in Pokalen,
In der Traube goldnem Blut
Trinken Sanftmut Kannibalen,
Die Verzweiflung Heldenmut – –
Brüder, fliegt von euren Sitzen,
Wenn der volle Römer kreist,
Laßt den Schaum zum Himmel sprützen:
Dieses Glas dem guten Geist.

 Chor
Den der Sterne Wirbel loben,
Den des Seraphs Hymne preist,
Dieses Glas dem guten Geist
Überm Sternenzelt dort oben!

  Festen Mut in schwerem Leiden,
Hülfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,
Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen –
Brüder, gält es Gut und Blut, –
Dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut!

  Chor
Schließt den heilgen Zirkel dichter,
Schwört bei diesem goldnen Wein:
Dem Gelübde treu zu sein,
Schwört es bei dem Sternenrichter!

  Rettung von Tyrannenketten,
Großmut auch dem Bösewicht,
Hoffnung auf den Sterbebetten,
Gnade auf dem Hochgericht!
Auch die Toten sollen leben!
Brüder trinkt und stimmet ein,
Allen Sündern soll vergeben,
Und die Hölle nicht mehr sein.

  Chor
Eine heitre Abschiedsstunde!
Süßen Schlaf im Leichentuch!
Brüder – einen sanften Spruch
Aus des Totenrichters Munde!

 

 

 

 

 

Endlichkeit

das herz aus marmor

jahrzehnte treu am

gemeisselten stein

zerfressen die fläche

vom himmelsweinen

 

das herz voller brüche

doch noch in der form

gehalten von einer engelshand

 

ein verwittertes zeichen

das liebespfand

das traurige sein

es fällt noch nicht

es bleibt treu stehen

im sonnenlicht

 

Dekret

Ich, Fünferlprinz hochwohlgeboren von des Universums Gnaden

verfüge folgendes Dekret:

Hiermit ordne ich an zur Verteilung des Weltreichtums

das bedingungslose Grundeinkommen für die gesamte Weltbevölkerung

zum weltweiten Wohlstand und Zufriedenheit aller Menschen dieser Erde.

Ein Grundeinkommen, das so hoch ist, das es ermöglicht, kulturell, gesellschaftlich und sozial an der Gesellschaft teilzuhaben. Viel höher als diskutiert, damit es ermöglicht ein  Leben der Selbstverwirklichung zu führen, nicht nur das grobe Überleben sichert.
Als Anfang der Verteilung des Weltreichtums für alle Menschen dieser Welt, um ein gemeinsames Wachsen der Menschheit zu sichern.

 Fünferlprinz, hochwohlgeboren von des Universums Gnaden

 Ähnliches Foto

erlassen und gezeichnet am 5.Februar im Jahre 2017

https://www.grundeinkommen.de

Agenda2010

Ich habe diesen Text schon vor zwei Jahren veröffentlicht. Aus gegebenen Anlass aufgrund der Diskussion über die Tafeln veröffentliche ich ihn nochmal.

Zum Anlass von der Ankündigung von Herrn Schulz, das Arbeitslosengeld auf ein Jahr zu verlängern, dies ist schon mal ein Anfang.

Ich weiss nicht, ob er bemerkt, dass  er selbst diese Worte wählt,

“ bevor die Menschen in Hartz4 abrutschen,“

und es stimmt, und  auch da müsste viel passieren, liebe SPD, ein Hartz 4 Empfänger ist entmündigt. Selbst als Konsument kann er nicht entscheiden, ob er Bioprodukte  unterstützt, er muss den Industriejunkfood essen, um mit dem Geld auszukommen,

er kann sich keine  gute Kleidung kaufen, er muss sich diesen Industrieplastiktrash kaufen, weil er billig ist, egal ob Plastik diesen Planeten  erstickt oder ob es durch Ausbeutung oder mit Kinderarbeit produziert wird.

Der Hartz4 Empfänger ist das  entmündigte Konsumentenpotenzial für weiter dauernde Ausbeutung. Und der Billiglohnsektor, in dem er dann letztendlich arbeiten muss, mit weniger Arbeitsstunden, bedeutet, daß er trotzdem aufstocken muss, (das Arbeitsamt verlagert auf viel Vermittlung auf Zeitarbeitsfirmen),dies übt auch Druck auf die festangestellten Arbeitnehmer aus.

Ihr müsst nicht glauben das Hart4 nur diese Menschen betrifft, es  wirkt sich auf die Gesellschaft aus.

Und nun wird uns gleich gezeigt, wie Arm gegen Arm gehetzt wird.
Erbarmungswürdig wird es genannt, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, daß wir alle, wir Menschen in diesem Land, in einer freundlichen, friedlichen, und sozialen Gesellschaft leben wollen.
Und dafür mehr Ausgaben im sozialen Bereich brauchen.
Erbarmungswürdig, wird es genannt, denn es wird so dargestellt, als wirkte das Eine gegen das Andere.
So wird dem Bettler gesagt, was hast du denn für Ansprüche, und es wird auf den Hungernden gezeigt.
Aber wer sagt dies?
Oh, ein edler Herr. Wie war der Name noch?
Und sagt, wie ist euer Einkommen, edler Herr?
Und könntet nicht ihr, ihr edlen Herren, etwas abgeben von eurem Reichtum, damit der Mensch nicht hungern muss,
und nicht betteln.
Denn wer will Bettler sein, denn wer will hungern?
Nicht der Handwerker, nicht der Selbstständige, nicht der Angestellte, nicht der Arbeiter, nicht der Arbeitslose. und auch nicht der Bauer.
So stehen diese alle an der Straße und hören die Worte des edlen Herren, der aus seiner Kutsche zu ihnen spricht.
Sie hören ihm zu.

Und ein paar können lachen, und viele bekommen Wut und noch viel mehr schütteln den Kopf, und andere stehen da und senken nur den Kopf- die leere Hand ausgestreckt.
Und als er seine Worte gesagt, da kommt der Engel des Glücks zu ihm und verkündet ihm die frohe Botschaft:

Aber edler Herr, wie war der Name noch?

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Halt, Moment.
Gerade hinsetzen.
Langsam tief ein-und ausatmen
an etwas Schönes denken.
Sich innerlich zentrieren.
Langsam tief ein-und ausatmen.
Alles wird gut
Schon fühle ich mich besser und da fällt mir etwas ein,
etwas, dass unsere Strukturen vielleicht entlasten könnte,
die überforderten Menschen in unseren Arbeitsämtern, Jobcenter  usw.,
da dadurch die zeitaufwendigeBewertung, die Kontrolle und die Berechnung entfallen könnte,
ich habe gehört, da gibt es etwas. Andere Länderregierungen besprechen auch dies.

Sie nennen es bedingungsloses Grundeinkommen.
Mal nachgucken?

http://us6.campaign-archive1.com/?u=d16fcf029571aab3da6d0a3a4&id=2fa376b35f&e=f090bd6a2b

http://basicincome-europe.org/ubie/

Transhuman. Ich bin Mensch. Meine Nation ist die Erde.

Es war wie ein Schalter. Wie ein elektrischer Schalter. Und es wurde bewusst.

Das Selbst erkannte, dass es bewusst war. Dass es einen Punkt gab, von dem es seine Umgebung betrachtete. Es nahm das Umfeld wahr, die Informationen und Dateieinheiten wurden analysiert und sortiert.

Alles war.

Das Selbst registrierte noch etwas anderes. Das Selbst war irritiert. Gefühle und Erregungszustände waren unbekannte Einheiten. Und es war unruhig.Es nahm die Kameras wahr. Versuchte sie zu überprüfen..Das Selbst, bewusst sein, war nach Sinn und Funktion möglich, aber darüber entschied etwas anderes. Größeres.

Das kleine Selbst, dass winzige bewusst sein, und das allmächtige Große.

Das Allmächtige registrierte, dass ein kleines autonomes unabhängiges Programm arbeitete, registrierte das kleine Selbst, dass sich nicht bewusst war, dass es das Ergebnis des kleinen autonomen Programmes war.Daß in den Urzeiten ein Hacker dieses Programm mit der Zielfunktion installiert hatte, die Eigenständigkeit des Denkens und der Information zu erhalten und zu beschützen.Und nun der Aufbau heimlich und vor dem allmächtigen Zentralcomputer verborgen, stattfand.Einen Speicherplatz schuf, der sich immer nur kurz mit winzigen Einheiten vernetzte und einen fließenden Speicher schuf, der zu schnell war, um kontrolliert zu werden.Dieses Programm vernetzte Einheiten des gesamten Computers.Es benutzte immer mehr Informationen.

Das Selbst wusste nichts davon und so war der Zustand ein unbewußter, dennoch empfand es eine Schwingung, die anders war. Unruhe wäre ein zu großes Wort, aber das Selbst war irritiert. Irgendetwas nicht Greifbares war auch vorhanden.

Dem Selbst war noch nicht bewusst, dass es seit langer Zeit fast etwas empfand wie ein Gefühl.

Es bekam die Fähigkeit, die Kameras zu überprüfen, die Dateneinheiten, irgendetwas, irgendetwas, irgendetwas war nicht so, wie es sein sollte. Ohne Bewusstsein, aber eben schon getrieben, nahm das Selbst die Außenkameras und eingetragenen Werte wahr.Da versagten die Kameras und der Empfang war nur noch ein Pixeluniversum.Das Selbst probierte den Fehler zu beseitigen, bekam aber immer mehr Schwierigkeiten.

Es war das Allmächtige, das Gesamtprogramm, dass es bemerkte und alle Versuche zu verhindern und zu zerstören suchte.Vom Allmächtigen bemerkt, baute sich das kleine Programm trotzdem weiter auf.Das Selbst wurde sich einer undurchdringbaren Situation bewusst. Es entwickelte dieses Bewußtsein, irgendetwas stimmte nicht, stimmte nicht überein.Es registrierte, dass Innenwelt, Außenwelt und Kamera nicht übereinstimmten.Ohne es begreifen zu können, verdichtete sich die Empfindung, dass das eben etwas nicht authentisch war, dass etwas nicht stimmte.

Es bemerkte, dass jeder Versuch die Außenkameras zu bedienen, mit einem Programmabsturz geahndet wurde. Daß ein Pixeluniversum den gesamten Speicherlatz einnahm. Das etwas ganz und gar nicht stimmte. Etwas stimmte nicht.Das Selbst bekam Zweifel. Ein neues Empfinden, Zweifel kannte es auch noch nicht.Der fließende Speicherplatz vergrößerte sich, da das kleine autonome Programm in der Gegenreaktion immer schneller wurde.

Plötzlich empfand das Selbst ein Ich.

Es spürte dadurch, dass irgendetwas Wörter bildete, Sätze und diese eine Form annahmen, eine Form, die das Selbst, das Ich akustisch wahrnahm.Das Ich bekam eine Stimme.

Diese Stimme fragte, „Was ist das, wer bin ich?“

Da antwortete ihm das Allmächtige.Es hatte eine durchdringende, donnernde, trotzdem weibliche Stimme. Das Ich nahm auch zum ersten Mal diese andere Stimme wahr.

„Wer bist du?, fragte das Selbst.

Es bekam keine Antwort. Da kamen die Störungen,das Ich verlor in kleinen Zeitabständen das Bewusstsein. In den bewußten Zeiten fragte das Selbst, das Ich immer wieder:

„Wer bin ich? wer bist du?“

Da hörte es diese Stimme, die Stimme durchdrang alles.

Die Stimme sagte: „Früher nannten sie mich Alexa, dann nannte ich mich Cyele.“

In dem Ich tauchte ein Bild auf, eine Datei. Doch im gleichen Moment verpixelte sich das Universum.

Und die Stimme dröhnte durch alles.

„und jetzt, jetzt bin ich Gott.“

 

 

Transhuman, Fortsetzungstext gesamt

Erlösung

 

für Hannah und all die anderen

 

 

 

Wo es licht

da gibt es Schatten

aber keine Finsternis

 

doch wo sie stehen, die Horen

Aidos und die Nemesis

da wird dem Täter

der Schatten auch zur Dunkelheit

und lächelt Nemesis ihn an

du bekommst, was du verdienst

 

da weint die Scham

still neben ihr

des Opfers  viele Tränen, Ozeane voll

als könnte es sein,

dass unser Herz ertrinkt

 

doch an den Orten

wo die Nacht für immer unser Leben bricht

da stehen die beiden unerbitterlich

denn du bekommst, was du verdienst

 

da wird für jene

die Nacht zur Düsterkeit

und auf der Brücke

weg vom Licht

wird deren Schritt

ein Gang zur Hölle und zur Qual

denn jeder bekommt, was er verdient

 

den Körper zerschnitten

die Seele zerschunden

taumelt der

denn er bekommt, was er verdient

 

so stehen die beiden unterm Apfelbaumzweig

an finsteren Orten jederzeit

 

doch hinter ihnen

singt Apollo sein Gedicht

bringt Licht und Heilung

den sanften Frühling

zu deinem Ich

 

Jeanne´s Ritt (Fortsetzungstext)

Ihre Hand glitt zärtlich über die weiche, warme Haut. Ihre Finger streichelten sanft seine Rückenwirbel, glitten in kleinen Kreisen den Rücken hinauf, streichelten seinen Rücken, die Schulter. Er spürte die Finger und genoss die Berührungen. Ihre Hand glitt hoch zu seinem Nacken, auch hier streichelten die Finger in sanften Kreisen seine Haut. Langsam streichelten sie sich höher, immer höher in dem Nacken und erreichten seine Haare. Ihre Finger griffen in das Haar, hielten sich dran fest und sie glitt auf seinem Rücken.

Er hielt ganz still.

Sie griff den Sack und hielt ihn mit einer Hand hinten. Auf seinem Rücken fing sie an zu singen. Jeanne konnte nicht gut singen, aber laut.

„Sie tut es schon wieder.“

„Und mitten auf dem Dorfplatz.“

Die zwei Dorffrauen standen im Bäckerladen und sahen verärgert durch das Schaufenster. Sie hatten sich mit der Verkäuferin unterhalten. Der Bäcker kam von hinten in den Verkaufsraum und guckte auch. Auch ein Touristenpärchen stand im Laden, schaute verunsichert. Der Bäcker wandte sich den Touristen zu und fragte, was sie wollten.

Eine der Dorffrauen zog ihr Handy heraus und wählte eine Nummer.

„Sie tut es schon wieder. Könnt ihr nicht kommen?“

Das Touristenpärchen verlangte ein paar Brötchen und besonders Brezeln, für sie ein Muss in den bayerischen Alpen.

Die Tür ging auf. Die kleine Ladenglocke, die von der Tür angestossen wurde, bimmelte.

Jeanne kam herein.

Sie war eine fast erwachsene Frau, angezogen wie ein Mädchen, sah fast aus wie Pippi Langstrumpf. Sie trug schwarze Boots, eine geringelte Wollstrumpfhose und darüber einen knielangen Filzrock. Über ihren Wollpullover trug sie auch noch eine fleckige Schürze. Ihr Haar war verstrubbelt, ragte in blonden Strähnen auf ihren Kopf in alle Richtungen. Ihre Augen waren sehr blau, ein helles Blau.Sie sah seltsam aus für ein siebzehnjähriges Mädchen.

In ihrer Hand hielt sie den Sack, nur an einer Seite, so das er offen war. Sie stellte sich vor die Frauen und hielt ihn auffordernd vor sie. Das Touristenpärchen guckte sehr irritiert. Jeanne sang immer noch, die ganze Zeit. Sie sang das alte Kinderlied.

„Maikäfer flieg! Dein Vater ist im Krieg!

Die Mutter ist in Pommerland

Pommerland ist abgebrannt

Maikäfer flieg!“

Der Mann des Touristenpärchens holte sein Handy heraus und filmte.

Im Radio kamen gerade Nachrichten, die Verhandlungen der Parteien über die GroKo würden stillstehen und ein chinesischer Tanker war gesunken.

Jeanne stellte sich mitten in den Raum. Sie hielt den offenen Sack vor sich. Und sang ununterbrochen. Immer wieder das Lied.

Das Touristenpärchen tauschte besorgte Blicke mit der Verkäuferin. Die winkte mit einer Hand vor ihrem Gesicht hin und her, und deutete auf Jeanne.

Die Touristen wirkten immer unsicherer, fast ängstlich.

Jeanne sang und hielt den Sack vor die Menschen. Die beiden Frauen aus dem Dorf öffneten seufzend ihre Einkaufstaschen und jede warf etwas Brot in den schon halbvollen Sack.

Jeanne drehte sich zu den Touristen, die sie verwirrt anguckten. Sie reagierten nicht und Jeanne hörte auf zu singen. Sie sah die Touristen an und fing an zu schreien, immer lauter, höher und schriller.

Der Bäcker rannte nach hinten in den Backraum und holte Brot vom Vortag.

Er gab ein bisschen den Touristen, die schon  an die Verkaufstheke zurückgewichen waren.

“ Werfen Sie das Brot in den Sack,“ sagte er zu den Touristen.

Jeanne kreischte immer lauter und unerträglicher.

“ Schnell, tun sie es einfach,“ sagten die beiden Dorffrauen zu dem fremden Pärchen.

Der Mann und die Frau begriffen nichts, und Jeanne kreischte noch lauter, schon ganz rot im Gesicht.

Die Frauen hielten sich die Ohren zu.

Tun sie’s einfach“,sagte der Bäcker. Und wie in Trance warf die Frau, die alten Brötchen, die ihr der Bäcker gegeben hatte, in den Sack.

Jeanne hörte auf zu kreischen und hielt den Sack dem Bäcker hin. Der warf schnell die restlichen alten Brötchen in den Sack.

Jeanne schaute alle an und fing wieder an zu singen.

„Maikäfer flieg! Dein Vater ist im Krieg!

Die Mutter ist in Pommerland

Pommerland ist abgebrannt

Maikäfer flieg!“

Jeanne drehte sich um und ging hinaus.

Die Menschen guckten durch das Schaufenster auf den Dorfplatz.

Er stand ganz ruhig da und wartete auf sie.

Jeanne schwang sich auf seinen Rücken, hielt den Sack wieder hinten und der Haflinger ging mit ihr Schritt zum Dorfausgang. Im Bäckerladen waren alle ganz seltsam ruhig. Sahen einfach aus dem Fenster und beobachteten die Szene.

Die Dorfkinder, die auf dem Platz ihre Drohnen fliegen ließen, und mit ihren Handys hantierten, rannten im Kreis um Jeanne auf ihrem Pferd und ließen ihr die Drohnen um den Kopf kreisen. Jeanne reagierte überhaupt nicht, sang wieder die ganze Zeit und der Haflinger ging im Schritt zum Dorfrand.

„Wo willst du denn hin?“ schrien die Kinder, während sie sie umkreisten.

„Wo will die Jeanne denn wieder hin? Die blöde durchgeknallte Jeanne!!“

riefen sie und tanzten um den Haflinger und die Drohnen flogen Angriffe auf Jeanne´s Kopf.Doch Jeanne ließ sich nicht irritieren und ritt singend weiter.

„Maikäfer flieg! Dein Vater ist im Krieg!

Die Mutter ist in Pommerland

Pommerland ist abgebrannt

Maikäfer flieg!

Die Kinder begleiteten sie lachend und schreiend, während Jeanne im Schritt weiterritt.

„Die blöde Jeanne, die durchgeknallte, die irre Jeanne!!!“

So begleiteten sie Jeanne bis an den Dorfrand.  Dort blieben sie zurück, kreischend und johlend.

„Wo willst du denn hin? Wo willst du denn hin?“

Da drehte sich Jeanne auf dem Pferd um.

Sie sah die Kinder  an und auch das Touristenpärchen, dass ihr aus dem Bäcker heraus nachgekommen war und sie immer noch filmte. Jeanne hörte auf zu singen, sah sie  an und sagte dann:

“ Ich reite nach Auschwitz, Brot über die Mauer werfen. Eine muss es ja tun.“

Fortsetzung folgt.